Die Trennung der Feuerwehrvereine in den zwanziger Jahren

1918 wurde die Gemeinde Holzfeld aufgelöst und schied damit aus der gemeinsamen Feuerwehr aus, die nun Freiwillige Feuerwehr Mehring – Emmerting hieß.

In den zwanziger Jahren wurde immer deutlicher, daß eine Trennung der Feuerwehr der beiden Orte unumgänglich wurde. 1922 wurde sie bereits in zwei Kompanien mit eigenen Kompanieführern aufgeteilt. Jede Kompanie führte auch bereits eigene Veranstaltungen und Übungen durch. Lediglich eine gemeinsame Übung pro Jahr wurde noch durchgeführt.

Das Jahr 1924 markiert den nächsten einschneidenden Punkt der Chronik. Nachdem während des Krieges keine Neuwahlen durchgeführt wurden, mußte 1924 aufgrund des Todes des Kommandanten Wolfgang Dorfner, der dies 33 Jahre lang war, eine komplett neue Vorstandschaft gewählt werden. Gewählt wurden Josef Schmidhammer aus Mehring als Vorstand und als Kommandant Gottfried Hollerrieder aus Niederholz.

Im gleichen Jahr wurde mit 28 auswärtigen Vereinen das 50-jährige Gründungsfest in Mehring gefeiert. Dabei wurde zum allgemeinen Erstaunen eine Schauübung der Bezirks-Automobilspritze abgehalten. Der gemeinsame Verein entwickelte sich immer stärker nach Mehring. In den erhaltenen Protokollen ist nahezu ausschließlich von der Feuerwehr Mehring die Rede mit einer Kompanie in Emmerting. Auch die Standarte, die bei dem Fest geweiht wurde, besitzt die Inschrift „Freiwillige Feuerwehr Mehring“.

Ebenfalls 1924 wurde in Mehring ein eigenes Feuerwehrhaus gebaut, das bis heute erhalten ist und sich neben dem heutigen Gebäude befindet. Dazu wurde in Mehring 1925 für den Gemeindebereich Unghausen eine weitere Spritze „zweistrahlig, neuester Konstruktion“ zusammen mit 200m Druck- und 7,5m Saugschläuchen gekauft. Sie ist ebenfalls bis heute in Unghausen im dortigen Feuerwehrhaus erhalten.

Im Jahr darauf wurden erstmals Christbaumversteigerungen in beiden Orten durchgeführt, deren Erlös wie auch heute noch für Anschaffungen von Ausrüstung verwendet wurde. Emmerting veranstaltete seit 1925 eigene Feuerwehrbälle.

1926 wurde in Unghausen ein eigenes Feuerwehrhaus für die kleine Spritze gebaut, erstmals wurden auswärtige Kurse (Bezirksführer) besucht und die Wehrleute wurden über Gefahren des elektrischen Stroms unterrichtet, woraus zu schließen ist, daß in dieser Zeit in den Orten die Elektrizität Einzug hielt.

In der Generalversammlung 1927 schließlich wurde die sich bereits abzeichnende Trennung formal beschlossen und in einer außerordentlichen Versammlung wenige Wochen darauf vollzogen.

Die Trennung geschah rein aus Interesse des Feuerschutzes, der mit einer Wehr in dem großen Gebiet nur unzureichend sichergestellt werden konnte, und in aller Freundschaft. Die vorhandene Ausrüstung wurde auf beide Wehren aufgeteilt; Emmerting behielt die alte, große Spritze im Feuerwehrhaus in Hohenwart, Mehring die beiden anderen in ihren Häusern.